Der Weg von der großen Vision zum testbaren Produkt
Warum ein MVP der erste entscheidende Schritt ist – nicht das Endprodukt.
Viele Gründerinnen und Gründer starten mit einer großen Vision. Sie träumen davon, eine ganze Branche zu verändern, ein Marktführer zu werden oder das nächste „Airbnb für XY" zu schaffen. Diese Vision ist wertvoll – sie ist der Motor, der das Team antreibt, Investoren überzeugt und langfristige Ziele vorgibt.
Doch die Realität zeigt: Wer versucht, von Anfang an die komplette Vision umzusetzen, scheitert fast immer. Warum? Weil die Umsetzung zu komplex, zu teuer und zu zeitaufwendig ist. Außerdem fehlt zu Beginn meist das entscheidende Wissen darüber, ob die Idee am Markt überhaupt ankommt.
Die Lösung: Das Minimum Viable Product (MVP). Ein MVP ist die kleinste Version deines Produkts, die gerade genug Funktionen bietet, um von Nutzern getestet zu werden – und dir Feedback zu liefern. Es ist nicht das Endziel, sondern der erste greifbare Schritt in Richtung deiner Vision.
Schritt 1: Die Vision formulieren
Eine Vision beschreibt dein langfristiges Ziel, nicht dein erstes Produkt. Sie sollte groß gedacht sein und inspirieren.
Beispiele:
- „Wir wollen die Art, wie Menschen reisen, neu definieren." (Airbnb)
- „Wir machen Kommunikation für alle zugänglich – jederzeit, überall." (WhatsApp)
- „Wir bringen Menschen dazu, gesünder zu leben." (Fitbit)
👉 Frag dich: Wenn dein Start-up in 10 Jahren erfolgreich ist – wie sieht die Welt dann durch dein Produkt aus?
Schritt 2: Das Kernproblem finden
Aus der Vision musst du ein konkretes Problem ableiten, das deine Zielgruppe hat. Dieses Problem ist der Hebel, an dem du ansetzt.
Beispiel Airbnb:
- Vision: „Menschen sollen überall auf der Welt ein Zuhause finden."
- Kernproblem: Hotels sind teuer und unpersönlich – Reisende suchen günstigere, authentische Alternativen.
👉 Tipp: Sprich mit potenziellen Nutzern. Nicht über deine Lösung, sondern über ihre Probleme, Frustrationen und Wünsche.